Opel Ascona 400 RA48

Opel Ascona 400 RA48

Opel hat erstmals im September 1979 bei der IAA in Frankfurt den Ascona 400 als Homologations-Spezialfahrzeug für Rallyeeinsätze vorgestellt. Der Name kommt von den 400 Fahrzeugen, die für eine Homologation in der Gruppe 4 gebaut werden mussten. Homologiert wurde er mit der Nr. 666 zum 1. November 1979. Für die ab 1983 eingeführte Gruppe B wurde er mit der Nr. B221 zugelassen.

Dieses Fahrzeug ist das drittletzte von insgesamt 36 gebauten Werkswagen, trägt die interne Matter Nummer RA 48 sowie den von den Mechanikern vergebenen Namen „Gringo“ und wurde vom Rothmans Opel Rally Team eingesetzt. Der erste Einsatz war bei der italienischen Rallye San Remo vom 3. bis 9. Oktober 1982 mit der Startnummer 3 und dem Kennzeichen GG-CK 188. Es belegte mit den Fahrern Walter Röhrl / Christian Geistdörfer den 3. Platz und trug damit zum Gewinn des 2. Weltmeistertitels von Walter Röhrl bei. Der nächste Einsatz war vom 22. bis 28. Januar 1983 mit den Fahrern Henri Toivonen / Fred Gallagher, dem Kennzeichen GG-CK 217 und Startnummer 6 bei der Rallye Monte-Carlo. Hier war mit 3 Bestzeiten Gesamtplatz 6 die Ausbeute.

Der letzte Werkseinsatz war vom 11. bis 13. Februar 1983 bei der Schweden-Rallye, wieder mit dem Kennzeichen GG-CK 217 und Gesamtplatz 6, aber dieses Mal mit Startnr. 2, den Fahrern Ari Vatanen / Terry Harryman und dem Taufname „Bomber“ von den Mechanikern.

Da der Opel Manta 400 als Nachfolger schon vor der Türe stand, wurde das Fahrzeug über Hainbach Motorsport mit dem Kennzeichen VB-H 481 zugelassen und an Elfinco verkauft. Elfinco ist das Akronym der Hellenic Financial Company, die jahrzehntelang der griechische Importeur von Opel war. Opel wiederum hatte in diesen Zeiten den höchsten Marktanteil aller Automobilhersteller in Griechenland. Johnny Pesmazoglou war der Inhaber von Elfinco, regelmäßiger Teilnehmer der Acropolis Rally und Gesamtsieger in den Jahren 1952 und 1955.

 

Erster Einsatz war dann auch die Acropolis Rally 1983, bei der Johnny Pesmazoglou aber leider ausfiel, ebenso wie bei der Halkidiki Rally 1983.

1984 folgte der Gesamtsieg beim Giros Peloponnisou, Einsätze bei der Attiko Rally, der WRC Acropolis Rally mit Platz 19 und der ERC Halkidiki Rally mit Platz 10. Im Jahr 1985 wurden nur zwei Einsätze bestritten: Rally Acropolis (Platz 21) und Halkidiki Rally (Platz 16). Im Jahr 1986 gab es nur drei Einsätze: Earino Rally (Platz 12), Acropolis Rally (Ausfall wg. Elektrik) und Halkidiki Rally (Ausfall). Letzter Einsatz für den 400er in Griechenland war die Halkidiki Rally 1987, die ebenfalls mit einem Ausfall endete.

Danach wurde das Fahrzeug bei Elfinco eingelagert. 2015 kaufte es Jason Lepley, der es nur noch bei Demonstrationsfahrten wie dem Goodwood Festival of Speed 2015 und 2016 mit Ari Vatanen einsetzte. Auch beim Castle Combe Rallyday 2017 war dieser Opel dabei.

Im August 2018 wurde es wieder zurück nach Deutschland verkauft, wo es gebaut wurde.

 

Technische Daten:

Karosserie: Aufbau bei Matter

Motor: 4-Zylinder Reihenmotor mit 16 Ventilen, Phase 3

Leistung: 272 PS (200 kW) bei 7.000 U/min.

Hubraum: 2.420 cm³

Bohrung / Hub: 95,2 x 85 mm

Vergaser: 50er Weber Doppelvergaser

Ölversorgung: Trockensumpf

Tankinhalt: 80 Liter im Heck

Getriebe: Getrag 5-Gang-Renngetriebe, 2.33 – 1.00 Übers.

Kraftübertragung: Heckantrieb, 75% Sperrdifferential

Bremsen: 4 Scheiben mit AP Lockheed 4-Kolben-Sätteln

Reifen: Michelin

Felgen: vorne bis 8J x 15, hinten bis 10J x 15

Fahrzeuggewicht: 1.050 kg ohne Fahrer und Benzin

Maße: Länge 4.320 mm, Breite 1.760 mm