Opel hat erstmals bei der Korsika-Rallye 1983 den Opel Manta 400 als Rallyeversion nach der am 1. März 1983 erfolgten Homologation mit der Nr. B237 an den Start gebracht. Dieses Fahrzeug ist das 8. von insgesamt 38 gebauten Fahrzeugen, trägt die interne Matter Nummer RM 8 sowie den von den Mechanikern vergebenen Namen „Schneller Brüter“. Das war der Name eines neuartigen Kernkraftwerks, das 1985 fertiggestellt wurde, aber nie in Betrieb ging.
Gebaut und eingesetzt wurde es vom Deutschen Opel Team in Schotten unter Leitung von Reinhard Hainbach in der Deutschen Rallye Meisterschaft unter Verwendung des Kennzeichens GG-CT 171 eines Pressefahrzeugs. Erster Einsatz und finaler Test war jedoch bei der Vogelsberg Rallye am 29. April 1983 als Vorwagen 00 unter Verwendung des Kennzeichens VB-H 406, gefahren von Teamchef Reinhard Hainbach und Mechaniker Ronald Leschhorn.
Die Saison war sehr erfolgreich mit dem Gewinn der Deutschen Rallye Meisterschaft 1983 für das Team Erwin Weber/Gunter Wanger. Nach 3 dritten Plätzen am Saisonanfang mit dem Opel Ascona 400 erreichte RM 8 bei der Metz-Rallye Platz 4, Gesamtsiege bei der Rallye Hessen, der Rallye Vorderpfalz und der Hunsrück-Rallye sowie 2. Plätzen bei der Reichsstadt Rallye und der 3-Städte-Rallye. Einziger Ausfall war bei der Deutschland Rallye.
1984 wurde das Fahrzeug wieder unter Verwendung des Kennzeichens VB-H 406 an das Bastos Rally Team vermietet, dass es mit den Fahrern Guy Colsoul/Alain Lopes in der Belgischen Rallyemeisterschaft einsetzte und folgende Resultate erzielte: Boucles de Spa P4, Circuit des Ardennes Unfall, TAC Rally P4, Rallye de Wallonie P3, Haspengouwrally ausgefallen mit Motorproblemen, Ypres 24 Hours Rally P5, Critérium Lucien Bianchi wieder ausgefallen mit Motorproblemen, Omloop van Vlaanderen P2 and Rallye du Condroz P2. Dies war der 3. Platz in der Belgischen Rallyemeisterschaft.
1985 wurde das Fahrzeug mit dem Kennzeichen VB-H 405 wieder vom Bastos Rally Team mt Guy Colsoul/Alain Lopes eingesetzt und folgende Resultate erreicht: Boucles de Spa Unfall, Circuit des Ardennes P3, TAC Rally P3, Rallye de Wallonie P5, Haspengouwrally P5, Ypres 24 Hours Rally P5, Lotto Bianchi Rally P2, Omloop van Vlaanderen P4 und Rallye du Condroz P4. Dies war wieder der 3. Platz in der Belgischen Rallyemeisterschaft. 1986 erreichten sie Platz 5 bei der Rallye Boucles de Spa.
Am 7. Februar 2007 wurde das Fahrzeug mit dem Kennzeichen XCF-251 auf Guy Colsoul Rallysport zugelassen. Drei Tage später fuhr Guy Colsoul mit seinem Sohn Tom die Legend Boucles de Spa auf Platz 6. 2008 erreichten Steve Vanbellingen/Joost Custers Platz 32 in der gleichen Rallye und in 2009 Paltz 127. 2010 wurde es von Paul-Emile Descamps/Michel Gauteron für die Rally du Maroc Historique gemietet; sie erreichten den 3. Gesamtplatz. In 2012 selbes Team, selbe Veranstaltung mit P4 im Gesamt. 2013 kamen Chris van Woensel/Pieter van der Sloten auf Platz 6 bei der Legend Boucles de Spa. 2014 wurde es von Alain Lopes/Pascal Lopes für die Rallye du Maroc angemietet mit P23 am Ende. 2015 fuhr Pili de la Fontaine mit Tom Colsoul bei der Rallye du Maroc auf Platz 10. Lieven van Daele/Svetlana Pirogova verwendeten RM 8 beim Eifel Rallye Festival. Von 2017 bis 2019 war wieder Pili de la Fontaine am Steuer bei der Rallye du Maroc; zusammen mit Beifahrer Dominique Savignoni erreichten sie P7, P6 und nochmals P6.
Im September 2019 wurde es nach Deutschland verkauft, wo es 36 Jahre zuvor gebaut wurde.
Technische Daten:
Karosserie: Aufbau bei Matter als Euro-Schotter-Karosserie
aus Kevlar/Carbon: Haube, Kotflügel, hi. Verbreiterungen, Heckdeckel aus Kevlar
aus Polyester: Türen, Heck-, Seiten- und Türscheiben aus Polyester
Motor: 4-Zylinder Reihenmotor mit 16 Ventilen, Phase 3
Leistung: 275 PS (202 kW) bei 7.250 U/min.
Drehmoment: 294 Nm bei 5.500 U/min.
Hubraum: 2.420 cm³
Bohrung / Hub: 95,2 x 85 mm
Vergaser: 50er Weber DCOE Doppelvergaser
Ölversorgung: Trockensumpf
Tankinhalt: 80 Liter im Heck
Getriebe: Getrag 5-Gang-Renngetriebe, 2.33 – 1.00 Übers.
Kraftübertragung: Heckantrieb, Sperrdifferential
Bremsen: 4 Scheiben mit AP Lockheed 4-Kolben-Sätteln
Reifen und Felgen: Pirelli, vorne bis 8J x 15, hinten bis 10J x 15
Fahrzeuggewicht: 960 kg ohne Fahrer und Benzin
Maße: Länge 4.463 mm, Breite 1.770 mm